Wer mag schon zähes Rindfleisch?
Viel zu oft habe ich es erlebt.
Verpacktes Fleisch aus dem Supermarkt sieht oftmals am ersten Blick sehr schön aus, nur leider zeigt sich dann nach dem Kochen die blanke Wahrheit: eingegangen und zäh.
Mein Rindfleisch beziehe ich mittlerweile nur mehr über die Direktvermarkter, sprich Bauern meines Vertrauens, wo ich die Tierhaltung, die Stallungen, das Futter und die Eigentümer persönlich kenne. Viele der Direktvermarkter bieten qualitativ hochwertiges Rindfleisch 5-kg Vakuum verpackt an. Für mich die ideale Variante, um auch facettenreich und kreativ kochen zu können.
Mein heutiges Gericht ist durch Zufall entstanden.
Kochen, was der Kühlschrank hergibt.
Am Linzer Südbahnhofmarkt, den ich regelmäßig besuche, finde ich immer frisches Gemüse. Am Liebsten bei den Direktvermarkter-innen an den kleinen Ständen zwischen den Gängen. Dort habe ich auch diese wunderbaren frischen Kohlsprossen, noch am Strang entdeckt und gleich zugeschlagen, gekauft und gelagert zu Hause im Kühlschrank.
Spontan und ohne Rezept entsteht diese Köstlichkeit, die ich Euch nur wärmstens empfehlen kann.
Die Kohlsprossen breche ich vom Stengel ab und wasche diese sehr sorgsam. Die Blätter außerhalb entferne ich zusätzlich und lasse diese nun im gesalzenen Wasser für ca. 5-8 Minuten köcheln, bevor ich im Eiswasser die Sprossen abschrecke. Das Eis-Wasser ist übrigens sehr wichtig, denn genau dadurch bleibt die Farbe so schön erhalten wie am Bild. Gleiches mache ich mit meinen Fisolen, die ebenfalls als Beilagen-Gemüse mit am Tisch kommen.
Das Rindfleisch ist ein SIEDE-FLEISCH, also Suppenfleisch vom Rind. Nicht so zart wie ein Tafelspitz aus der Hüfte, sondern meist ein Teilstück aus der Brust oder Quer-Rippe und immer Bestandteil eines 5-kg Paketes meines Direktvermarkter.
Das Fleisch lege ich zusammen mit viel Wurzelgemüse, wie Karotten, Lauch, Sellerie, Petersilienwurzel in meinen Kelomat und lasse es für 1 Stunde zart weich dünsten.
Die köstliche Rindsuppe essen wir gerne als Vorspeise oder aber auch mal zwischendurch für den kleinen Hunger.
Das Gemüse soll heute am Teller nicht Wurzelgemüse aus dem Sud sein, sondern die Kohlsprossen mit Fisolen, die noch in meinem Kühlschrank als Vorrat lagern. Dazu schwitze ich noch Zwiebel und Speckwürfel in einer Bratpfanne an, gebe das grüne Gemüse dazu, brate es kurz mit an und portioniere es schön auf den Teller. Das Rindfleisch aus dem SUD schneide ich nun in schöne, kleine Portionen und drapiere es dazu.
Nachdem niemand trockenes, gekochtes Rindfleisch ohne Sauce oder Saft gerne ist, braucht es die Schnittlauchsauce zum Eintunken dazu. 3,5 %iges Joghurt mit einem Esslöffel Sauerrahm verrühre ich nun, salze nach Geschmack und gebe es zum Gericht schön portioniert auf´s Teller.
Weil Rindfleisch & Kren immer gut harmonieren, reibe ich letztendlich noch frischen Kren darüber.
Ein außergewöhnliches, kreatives Gericht für Augen & Gaumen - Mahlzeit!
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