Hamlitsch - Die weststeirische Ölmühle
Wie viele von euch ja bereits wissen, ist meine Tochter Medizinerin und lebt nun schon seit fast 10 Jahren in der Steiermark.
So führt mich mein Weg, eben familiär bedingt, auch regelmäßig in die schöne, grüne Steiermark.

Hier kann ich gemeinsam mit meiner Familie, auch immer wieder meiner großen Leidenschaft - dem Besuch von Direktvermarktern - gut nach gehen, denn das Angebot ist reichhaltig. Ich nutze dieses Jahr Ostern 2021 für einen Besuch und kombiniere diesen, um mich zum Thema steirisches Kürbiskernöl etwas zu bilden und besuche gemeinsam mit Lisa die Ölmühle Hamlitsch, die im Wirtschaftspark von Deutschlandsberg angesiedelt ist.

Als wir hier eintreffen, erleben wir richtiges April-Wetter. Es schüttet in vollen Güssen, es hagelt kurzzeitig, während in Graz ein traumhaft sonniger Tag vergeht.
Die Familie Hamlitsch hat sich lange Zeit schon weit über den Grenzen Österreichs hinaus einen Namen mit der Kostbarkeit ihres Kürbiskern-Öls und ihren veredelten Produkten erfolgreich erarbeitet.

Seit mehr als 90 Jahren gibt es hier gelebte Tradition. Die Familien-Chronik wird im Rahmen der Führung sehr schön dargestellt und erklärt!

Bereits im Jahr 1928 errichtete Richard Praßl für damalige Verhältnisse, eine sehr moderne hydraulische Ölpresse.
1948 trat Josef Hamlitsch, der Großvater von Guntram Hamlitsch jun. ins Unternehmen ein und machte es 1972 zu seinem eigenen. Die Qualität der eingekauften Rohmaterialien, die Sorgfalt der Verarbeitung und der einzigartige Geschmack bei den Endprodukten sind seither für den Erfolg des Unternehmens verantwortlich.

Mir ist die Fam. Hamlitsch mit ihren Produkten deshalb ins Auge gestochen, weil es eine der wenigen von ca. zehn mittelständischen Ölmühlen in Österreich ist, die 100% steirisches Kürbiskernöl - auch in BIO Qualität - erzeugen.

Die Bezeichnung steirisches Kürbiskernöl hat besondere Merkmale.

Die Kürbisse für die Kerne dürfen nur in bestimmten, gekennzeichneten Regionen in der Steiermark angebaut, geerntet und gepresst werden, um die Bezeichnung STEIRISCHES Kürbiskernöl verwenden zu dürfen.
2,5 bis 3,0 kg Kerne (getrocknete, vollreife, dickbauchige und dunkelgrüne) werden hier für einen Liter erstklassiges Steirisches Kürbiskernöl gepresst. Ich durfte mir hier mit Lisa gemeinsam alle Stationen dazu ansehen.

Die HAMLITSCHs bieten Führungen um 7 € pro Person inklusive Verkostung an. Mit der Schilcherland Tourismuskarte www.genusscard.at - ist es gratis ❤️❤️❤️

Normalerweise für Gruppen bis zu 10 Personen. Jetzt zu #covid Zeiten allerdings natürlich nur sehr eingeschränkt, und vieles davon findet im Freien statt.
Von der Ankunft der Kerne, dem Lager,
der Reinigung,

der Pressung - bis hin zum Abfüllen, eine der saubersten und modernsten Ölmühlen, die ich bisher besucht habe. Ein toller Veredler eben.

Guntram Hamlitsch jun. führt den Betrieb und erzählt mir, dass er eigentlich Installateur gelernt hat, bis ihn doch die Leidenschaft dazu gebracht hat, in den väterlichen Betrieb einzusteigen und diesen in nächster Generation auch weiter zu entwickeln und fortzuführen.

Gemeinsam mit seiner Frau Ulrike und ihren zwei Söhnen ist es nun zum Familienbetrieb in 3. Generation geworden.

Der Erfolg der Familie zeigt sich auch in den vielen Auszeichnungen, 22 Jahre hintereinander in Serie - sind ihre Produkte bereits vielfach prämiert und ausgezeichnet worden.

Auch wenn mir heute davon erzählt wird, dass Kernöl durchaus seine Berechtigung hat, auch variabel zu schmecken. Die Gründe sind vielfältig, denn bei den Rohstoffen die ja Sache der Natur sind gibt es Schwankungen, die niemand wirklich beeinflussen kann.

Hier im Betrieb wird jede Charge sensorisch analysiert und die Trockenheit genauestens kontrolliert. Pro Tag werden hier in der Ölmühle ca 2.000 bis max. 3.000 Liter abgefüllt.